Foto: Yasmen Almashan, ein Gründungsmitglied der Caesar Families Association, mit Fotos ihrer Brüder

Es wird geschätzt, dass mehr als 100.000 Menschen in Syrien gewaltsam verschwunden sind, die meisten davon durch das Assad-Regime. Aber auch andere bewaffnete und extremistische Gruppen wie der IS haben diese Methode als Kriegswaffe eingesetzt, was ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellt.

Seit Jahren arbeiten Überlebende von Gefangenschaft und Familien mit vermissten Angehörigen zusammen, klopfen an jede Tür und fordern vergeblich Antworten. Inzwischen ist klar, dass eine Krise dieses Ausmaßes eine einzigartige Lösung erfordert.

Nun bietet sich eine große Chance: Die UN-Generalversammlung wird demnächst über die Schaffung einer internationalen Institution abstimmen, die das Schicksal und den Verbleib der Vermissten in Syrien aufklären soll.

Die Wahrheit über das Schicksal der Vermissten in Syrien zu erfahren, ist ein wichtiger Schritt in Richtung Gerechtigkeit. Wenn Sie und Tausende von Menschen weltweit unsere Petition unterzeichnen, übermitteln wir Ihre Stimmen an alle 193 stimmberechtigten Mitgliedstaaten und haben hervor, wie viele Menschen in ihrem jeweiligen Land sie auffordern, mit JA zu stimmen. Die Abstimmung wird bis Ende Juni erwartet. Bitte unterzeichnen Sie jetzt die Petition und leiten Sie sie weiter.

Zu den Verschwundenen gehören politische Oppositionelle, Menschenrechtsverteidiger, Ärzte, humanitäre Helfer und Menschen, die zufällig aus Gebieten stammen, die sich gegen das Assad-Regime gestellt haben. Meist werden sie in inoffiziellen, beengten unterirdischen Anlagen festgehalten, wo sie keinen Zugang oder Kontakt zur Außenwelt haben und schrecklichen Bedingungen ausgesetzt sind.

Die Familien der Verschwundenen leiden seit Jahren ohne Informationen über das Schicksal ihrer Angehörigen, ihren Aufenthaltsort und darüber, ob sie leben oder tot sind. Einige Familien haben ihre Angehörigen auf den durchgesickerten „Caesar-Fotos" identifiziert - schockierende Fotos von Folter, die von einem militärischen Überläufer herausgeschmuggelt wurden. Vielen wird jedoch die Bestätigung ihres Todes oder die Information, wo sie begraben sind, verweigert.

Familien- und Opferverbände haben sich unermüdlich für die Einrichtung dieser Institution eingesetzt. Im August veröffentlichte der UN-Generalsekretär einen bahnbrechenden Bericht, der diese Forderungen unterstützt und betont, wie wichtig es ist, die Familien in die Arbeit der Institution einzubeziehen. Viele Länder haben ihre Unterstützung für diese Institution zum Ausdruck gebracht, und nun hat eine Gruppe von UN-Mitgliedstaaten eine Resolution zur Schaffung dieses einzigartigen Gremiums erarbeitet, die in der UN-Generalversammlung mit einfacher Mehrheit verabschiedet werden muss. Alle 193 stimmberechtigten Mitglieder haben gleiches Mitspracherecht, und kein Staat hat ein Vetorecht.

Für Zehntausende von Familien, die immer noch auf Informationen über ihre vermissten Angehörigen warten, ist diese Abstimmung ein Hoffnungsschimmer. Nun müssen Menschen wie Sie auf der ganzen Welt jeden UN-Mitgliedstaat auffordern, für die Schaffung dieser Institution zu stimmen. So eine Chance bietet sich nicht oft, und wir müssen sie nutzen. Bitte unterstützen Sie die Kampagne und unterzeichnen Sie die Petition.

Im Namen der zehn Familien- und Überlebendenverbände, die die Truth and Justice Charter Group bilden und diese neue internationale Institution fordern: Association of Detained and Missing Persons in Sednaya Prison, Caesar Families Association, Coalition of Families of Persons Kidnapped by ISIS (Massar), Families for Freedom, The Ta'afi Initiative, Families for Truth and Justice, Adraa Detainees Association, Hevdestî – Synergy, Release-me, General Union of Detainees.

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Für Wahrheit und Antworten zum Schicksal der Verschwundenen in Syrien

An die 193 Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen


Wir bitten Sie eindringlich, für die Schaffung einer neuen internationalen Institution zu stimmen, die das Schicksal und den Verbleib von vermissten Menschen in Syrien aufklärt, menschliche Überreste identifiziert und deren Familien unterstützt. Dies ist der erste praktische Schritt auf dem langen Weg in Richtung Wahrheit und Gerechtigkeit für die Verschwundenen in Syrien. Die Familien von Zehntausenden von Vermissten in Syrien haben jahrelang gelitten, mit wenig oder keinen Informationen über ihr Schicksal. Nachdem in dieser Krise 12 Jahre lang kaum Fortschritte erzielt wurden, ist es klar, dass eine internationale Lösung erforderlich ist, um den Familien Antworten auf das Schicksal und den Verbleib ihrer Angehörigen zu bieten.

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